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Hinweise zu Edelstahlprodukten

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Ursachen für Korrosion und Pflegehinweise für Edelstahl

Jeder Schwimmbadfachhandel verwendet Edelstahlprodukte als Einbauteile oder für Attraktionen im Schwimmbad oder SPA. Tritt Korrosion an Edelstahl auf, ist der Endkunde immer erst einmal der Meinung: „Edelstahl kann nicht rosten!“

Diese Aussage ist absolut falsch - aber wie ist diese Meinung entstanden? Hierfür gibt es sicher viele Antworten. Schauen Sie einmal zu Hause auf die Beschriftung beim Besteck. Sie werden auf vielen Messern die Aufschrift „ROSTFREI“ finden. Diese Aufschrift hat jeder von uns schon tausende Male gelesen. Irgendwann glaubt man dies dann auch. Legt man ein sogenanntes rostfreies Messer für einige Stunden auf eine Edelstahlspüle, wird man feststellen, dass es doch rostet, manche Teile auch im Geschirrspüler. Reklamieren wir deshalb jedes Mal das Besteck?

Ein Kunde wird im ersten Schritt wahrscheinlich erst dem Lieferanten eine rostige Stelle oder eine Blaufärbung des Metalls als Materialfehler anlasten. Natürlich sind in jedem Fertigungsprozess Fehler möglich, jedoch gerade bei der Materialqualität des Edelstahls gibt es in fast allen Fällen aufgrund der hohen Herstellungsqualitätsnormen keine Probleme mit dem Material. In den Fertigungsstraßen wird Edelstahl aus Schweden verwendet, welches mehrmals auf Qualität und Materialstärke geprüft wird. Das Material wird in großen Mengen angeliefert, so dass theoretische Qualitätsschwankungen immer bei einer größeren Menge an Leitern oder Einbauteilen auftreten müssten. Ein Fehler in einer Schweißnaht oder eine Verschmutzung des Edelstahls durch den Fertigungsprozess sind dann schon eher möglich.

Edelstahl ist und bleibt Stahl, auch wenn er durch die Veredelung mit höherwertigen Metallen rostbeständig gemacht wurde.

Ursachen für die Korrosion oder Verfärbung des Edelstahls

Die Hauptursachen für Korrosion und Verfärbungen von Edelstahleinbauteilen liegen meistens in der Wasserpflege, der Montage und Pflege des Edelstahlproduktes oder anderen äußeren Einflüssen.
Die alleinige Begriffsdefinition, ein Edelstahl sei ein „chemisch besonders reiner“, „rostfreier“ oder „nichtrostender“ Stahl, ist ungenau bzw. falsch. Ein Edelstahl muss nicht zwangsläufig den Anforderungen eines nichtrostenden Stahls entsprechen. Trotzdem werden im Alltag häufig nur rostfreie Stähle als Edelstähle bezeichnet. Ebenso muss ein rostfreier Stahl nicht unbedingt auch ein Edelstahl sein. Die Legierungsbestandteile der verschiedenen Ausführungen von Edelstahl (niedrig- oder hochlegiert) sind jedoch genauestens normiert.
Falsche oder unsachgemäße Montage oder Handhabung von Edelstahlteilen kann ursächlich zu Korrosion zu einem späteren Zeitpunkt führen. Wenn Sie zum Beispiel bei der Montage von Edelstahl „normales“ Werkzeug (nicht aus Edelstahl) verwenden, können kleinste Partikel des unedlen Materials im Edelstahl zurückbleiben. Der Fachmann sagt dazu: das Material Edelstahl „schmiert“. Die Rückstände des unedleren Metalls führen dann später zu Korrosion - Fremdrost. Auch das Schleifen der Edelstahlteile auf dem Boden kann hier zur Bildung von Fremdrost führen. Eine weitere Möglichkeit ist Flugrost. Er tritt da auf, wo Edelstahl Luft mit aggressiven Bestandteilen ausgesetzt ist. Das Wasser setzt sich auf dem Edelstahl ab, verdunstet und die aggressiven Bestandteile bleiben auf dem Edelstahl zurück und führen zu rostbraunen Flecken.

Wasserpflege schützt Edelstahl - Chloride und pH-Wert

Gefährlich für Edelstahl sind u.a. Chloride in hohen Konzentrationen. In der Regel gilt für V2A (1.4301) maximal 210 mg/l und für V4A (1.4571) maximal 500 mg/l. Diese Werte dürfen nicht überschritten werden. Zur Vermeidung von Korrosion an Edelstahl sollten Sie keine Salzsäure zur Senkung des pH-Wertes verwenden, sondern nur die vom Fachhandel angebotenen Produkte. Chlorprodukte (fest, flüssig) sind im normalen Maß einzusetzen (kontinuierliche Wasserdesinfektion 0,3 – 1,0 ppm freies Chlor, Stoßchlorierung kurzzeitig max. 10 - 20 ppm freies Chlor) und der pH-Wert muss regelmäßig kontrolliert werden.

Für die Messung der Wasserwerte sind auf Onlineplattformen oder bei Discountern gelegentlich angebotene elektronische Billiggeräte völlig ungeeignet. Nicht selten kam es schon vor, dass das „elektronische“ pH-Meter einen neutralen Wert anzeigte und die Kontrollmessung beim Fachhändler mit einem kalibrierten Gerät zu großem Erschrecken führte, weil der pH-Wert tatsächlich irgendwo bei 4 lag!

Wenn der pH-Wert über längere Zeit wesentlich unter 6,8 lag und der Pool Edelstahl- oder andere Metallteile enthält, ist höchstwahrscheinlich bereits eine Korrosion eingetreten. Auch wenn an den danach blanken Einbauteilen nichts zu sehen ist- die Metallteilchen sind nun im Wasser gelöst enthalten. Wird dann der pH-Wert wieder normalisiert, kann es zur Bildung dunkler Flecken an den Beckenwänden kommen. Haben Sie Probleme mit Metallflecken und verwenden nachweislich kein metallhaltiges Füllwasser, dann überlegen Sie bitte, ob in letzter Zeit möglicherweise der pH-Wert zu tief war. Wenn es schon zu spät ist, können Sie zum Beispiel unser > Metall-Ex verwenden, um die Metalle wieder im Wasser zu lösen und dadurch die Verfärbung des Wassers wieder zu entfernen.

Wichtig für die Konstanthaltung des pH-Wertes ist die Überwachung und ggf. Einstellung der Säurekapazität im Wasser (auch Alkalität, Alkalinität, Karbonathärte, TAC oder KS 4.3 genannt).

Auch die Verwendung automatischer Mess-, Regel- und Dosieranlagen ist keine Garantie für die Vermeidung von Korrosion an Edelstahl, denn auch diese können falsch eingestellt sein oder Fehler aufweisen. Deshalb sollte die korrekte Funktion dieser Anlagen vom Betreiber regelmäßig überwacht werden. Der gute alte Pooltester mit Tabletten oder Tropfen hat also noch nicht ausgedient. Wichtig ist, dass die DPD-1-Tabletten den Chlorwert nur bei einigermaßen passendem pH-Wert korrekt anzeigen. Und die Phenolred-Tabletten zeigen nur in einem gewissen Bereich richtig an; man kann damit z.B. nicht pH- Werte von 4 messen! Im Zweifel lassen Sie Ihr Wasser beim Fachhändler testen.

Die Zugabe von Säure (pH-Minus) ins Becken, gleich ob fest oder flüssig, darf nur bei laufender Umwälzung direkt im Verwirbelungsbereich und nicht in direkter Nähe von Edelstahlbauteilen erfolgen. Dies kann ansonsten zu einer kurzfristig erhöhten Chlorid-Ionen-Konzentration führen, wodurch Edelstahl bereits angegriffen wird. Auch die Zugabe von pH-Minus-Granulat, welches bei abgeschalteter Umwälzung und einer möglichen Sättigung im Einstreubereich auf Metallteile (z. B. Leiterstufen) herabsinken kann, verursacht Korrosion. Dies ist leicht zu erkennen an einem sogenannten „Hof“ aus Anlauffarben, welcher sich um die eigentliche Roststelle bildet.

Oftmals tritt Korrosion an konstruktionsbedingten Spalten auf, wo ein Edelstahlteil mit einem Anderen fest verbunden wurde. Dabei wird die schützende Passivschicht der Oberfläche durch Sauerstoffmangel zerstört - es entsteht Spaltkorrosion. Diese Stellen sollten regelmäßig gereinigt werden.

Auf Bauteilen aus Edelstahl, die nicht regelmäßig von Schwimmbadwasser umspült werden (z. B. Überlaufrinnen, Schwallbrausen, Rutschen, Startblöcke, Leitern und Treppen), kann es durch Verdunstung von Spritzwasser zur Ablagerung von Schmutz, Kalk sowie Metall- und Chlorid-Ionen kommen. In diesen Fällen ist eine regelmäßige Reinigung Voraussetzung für die Vermeidung von Korrosion an Edelstahlbauteilen. Werden Ablagerungen nicht sorgfältig gereinigt, führt dies nach einer gewissen Zeit unweigerlich zur Rostbildung bis hin zum sogenannten Lochfraß.

Ein weiterer häufiger Grund für Korrosion von Edelstahlkomponenten in privaten Schwimmbecken ist die mangelnde Filterrückspülung und die damit verbundene zu geringe Frischwasserzufuhr. Das Wasservolumen sollte mindestens alle zwei Jahre komplett erneuert worden sein, was auch durch regelmäßige ausgiebige Filterrückspülung erreicht werden kann. Anreicherungen (Aufkonzentrierung) von Abbauprodukten der Schwimmbadchemikalien im Beckenwasser führen sonst unweigerlich zu Korrosion an Edelstahl-Einbauteilen.

Beachten sollte man auch, dass mit Kalkanlagerungen an Edelstahlteilen Metall-Ionen und organisches Material abgelagert werden, hier findet dann eine indirekte Korrosion statt. Organisches Material innerhalb der Kalkstruktur bietet Mikroorganismen ideale Wachstumsbedingungen. Durch deren Exkrement-Ausscheidungen stellen sich ebenfalls Probleme ein. Die Ursache für die Kalkablagerung liegt in einer falschen Einstellung des pH-Wertes. Dieser sollte stets im pH-Bereich zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Zu niedrige pH-Werte bewirken direkte (oft durch den Materialabtrag zunächst unsichtbare) Korrosionserscheinungen; zu hohe pH-Werte führen zu Kalkablagerungen.

Mechanische regelmäßige Reinigung der Edelstahlkomponenten

Behandelt man das Thema Edelstahl, so ist ein wichtiger Punkt die Reinigung aller Edelstahlflächen und der Einbauteile im Schwimmbecken und in der Nähe des Beckens. Hier sollte man sich immer mal wieder daran erinnern, wie oft eine Spüle in der Küche oder die Edelstahlarmatur im Bad gereinigt wird. Von den Einbauteilen im Pool kann man nicht erwarten, dass hier keine Reinigung oder Pflege notwendig wird. Die Beanspruchung des Materials Edelstahl ist im Pool wesentlich höher als in der Küche oder im Bad.

Grundsätzlich sollte Edelstahl im Schwimmbad mindestens einmal pro Monat oder bei Auftreten von Ablagerungen bzw. braunen Flecken sofort gereinigt werden. Hierzu bieten wir einen speziellen Edelstahlreiniger an. Darüber hinaus gibt es ausreichend Produkte für die Pflege von Edelstahl, von denen die meisten sicher ihre Wirkung erfüllen. Achten Sie jedoch unbedingt auf die beiliegenden Gebrauchsanweisungen. Edelstahlreiniger sind relativ starke Säuren - deshalb nicht zu lange einwirken lassen, sonst wird das Material matt. Wichtig bei der Anwendung ist, dass die Fläche nach der Reinigung mit reichlich klarem Wasser abgespült – neutralisiert – wird. Sofern es möglich ist, sollte man das Bauteil aus dem Becken nehmen und außerhalb des Schwimmbades reinigen und mit reichlich klarem Wasser abspülen. Nach einer sauren Reinigung ist die Alkalisierung des Edelstahlteiles zwingend erforderlich. Hierfür ist die Verwendung von pH-Plus in flüssiger Form (ohne Zusatzstoffe) geeignet. Auch danach gründlich mit klarem Wasser abspülen.

Ungeeignete Materialien vermeiden

Bauteile aus Stahl, Kupfer und Messing haben in einem Schwimmbadwasser-Kreislauf nichts zu suchen. Wenn nicht Kunststoff, dann Edelstahl oder Rotguss. Aber: bei Salzelektrolyse ist auch Rotguss nicht ausreichend, dann muss es Bronze sein!

Edelstahl und Salzelektrolyse im Pool

Salzelektrolyse zur Erzeugung von Chlor wird immer öfter in Schwimmbecken verwendet. Viele Kunden unterschätzen hier den wichtigen Punkt des Aufsalzens und die deshalb notwendige, ständige Kontrolle des pH-Wertes. Gerade bei weichem Wasser wird die Tatsache unterschätzt, dass es im unteren pH-Bereich und der Verwendung von Salzelektrolyseanlagen aufgrund der geringen Säurekapazität innerhalb kürzester Zeit zu einem extremen Absinken des pH-Wertes in den Säurebereich kommen kann, so dass selbst die Verwendung einer Mess-, Regel- und Dosieranlage nicht ausreichend ist, dies zu verhindern oder kurzfristig den pH-Wert anzuheben.

Wenn Salzelektrolyse gewünscht ist, setzen Sie möglichst Anlagen ein, welche mit geringer Salzkonzentration (1,5-4 g/l) auskommen und verwenden Sie hochwertige Anlagen mit automatischer pH- und Redox-Regulierung. Wir empfehlen die > Salt Relax Pro von Bayrol. Eine regelmäßige Kontrolle der korrekten Anlagenfunktion durch Messung per Hand ist trotzdem noch erforderlich.

Bei Verwendung von Salzelektrolyse sollte grundsätzlich nur Edelstahl in der Qualität V4A (ab 1.4571 oder besser) eingesetzt werden. Trotzdem ist sicherzustellen, dass die Chlorid-Konzentration von 500 mg/l nicht überschritten wird und der pH-Wert nicht in den Säurebereich sinken kann. Korrosion ist auch bei hochwertigen Edelstahl-Legierungen möglich. Auf jeden Fall wird ein höherer Reinigungsaufwand erforderlich sein, um beginnende Korrosionsspuren zeitnah zu beseitigen.

Denken Sie bei dem Thema Salzelektrolyse nicht nur an die Edelstahl-Leiter. Sämtliche, auch kleine, Einbauteile sind korrosionsgefährdet. Beispiele sind: die Motorwelle der Filter- oder Gegenstrom-Pumpe, Schrauben, Gewindebuchsen der Einbauteile.

Es gibt im Internet diverse Meinungen, welche bei Salzelektrolyse den Einsatz einer Magnesium-Opferanode zum Schutz der Edelstahleinbauteile empfehlen. Dies kann helfen, bleibt aber momentan eine individuelle Bastellösung, weil noch kein seriöser Hersteller sich offiziell dazu positioniert hat.

> Merkblatt Edelstahl von Sunday-Pools


Quellen:

  • Pflegehinweise zum Einsatz von Edelstahl in Schwimmbädern: Firma Lindner Metall
  • Blank ist Beautiful: Zeitschrift „Schwimmbad und Sauna“
  • Schwimmbäder – Planung, Ausführung und Betrieb: Christoph Saunus 5. Auflage
  • AstralPool Deutschland GmbH: Edelstahl-Pflegehinweise
  • Sunday-Pools: Uwe Sonntag
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